Camilo Wilches
„Der Bau solcher Biogas-Abfallanlagen lässt sich grundsätzlich in jeder Stadt, in jedem Land verwirklichen.“
In Abfallanlagen des britischen Marktführers Agrivert integrierte bwe eine Entpackungstechnik, die sich seither vielfach bewährt hat. Agrivert hat mittlerweile an sieben Standorten in England und Wales kommunale Abfallanlagen gebaut: Cassington und Wallingford nahe Oxford, West-London und Courses Farm bei London, Coleshill und Roundhill bei Birmingham sowie Stormy Down bei Swansea, Süd-Wales.
Extrem hoher Nutzungsgrad
Für die Abfälle der Stadt Oxford errichtete Agrivert die erste dieser Anlagen mit bwe-Technik. Seit Ende 2009 ist diese in Betrieb. Speisereste und Küchenabfälle aus kommunaler Sammlung dienen als Input, zeitweise auch Grassilage und Weizen. Bis zu 150 Tonnen dieser sehr inhomogenen Stoffe werden dort täglich verarbeitet. Die Gesamtleistung liegt bei 2,1 MWel. Der durchschnittliche Nutzungsgrad der Anlage beträgt – vom Bau bis heute – 95 Prozent. Zum Vergleich: Der Durchschnittswert aller Abfallanlagen in England liegt bei 70 Prozent.
Auszeichnung in Folge
Für hohe Leistung erhielt die von bwe ausgerüstete Anlage in West-London in den Jahren 2015 und 2016 in Folge den UK AD & Biogas Industry Award.
bwe stützt biologische Prozesse
bwe versetzte den Anlagenbetreiber in die Lage, die biologischen Prozesse verlässlich zu kontrollieren. Dabei kam Agrivert die langjährige Erfahrung von bwe zugute – war das Friesoyther Unternehmen doch eines der ersten, das Biogasanlagen mit Abfällen fütterte.
Gesetzesänderung öffnet Türen
Mit einer Gesetzesänderung Anfang 2010 schuf die britische Regierungen beste Voraussetzungen für den Bau von Biogasanlagen, in denen Abfälle in Energie und Wärme umgewandelt werden: Sie führte eine Steuer auf organische Abfälle ein – mit der Folge, dass die Kosten für Abfalldeponien kontinuierlich stiegen. Durch Mülltrennung und Abfallverarbeitung mit Biogas bleiben die Kosten für die Endnutzer jedoch konstant. Hintergrund: Großbritannien will sich neu ausrichten – hin zu nachhaltigeren Verfahren. Anaerobe Gärung ist politisch gewollt; Bio-Abfallanlagen sind damit favorisierte Technologie.
Technische Daten
Baujahr: 2010
Leistung: 2,1 MWel
Inputstoffe: Speisereste, Küchenabfälle, Grassilage, Weizen